NOTRUF 122

Auszug aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Kilb

von der Gründung bis 1900

Im Jahre 1876 bemühten sich der damalige Bürgermeister Carl Steinhart Steinhart – Direktor der Spar- und Vorschusskasse und Gastwirt - und mehrere Bürger, das allgemeine Interesse zur Aufstellung einer Löschmannschaft zu wecken. Im Gründungsbericht heißt es: Da man durch Mangel an Löschgeräten sowie eines geordneten Löschdienstes bei stattgefundenen Bränden zur Einsicht gelangte und für Unumgänglich notwendig befunden wurde, nach energischer Inangriffnahme zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr zu schreiten.

Es meldeten sich "56 fähige Männer zum ausübenden Feuerwehrdienste".

Bei der Gründungsversammlung wurde Johann Seidenschwann, Brauer in Kilb, wurde zum Hauptmann gewählt.

Im Frühjahr 1878 errichtete man ein zweistöckiges Steigerhaus am nordöstlichen Ausgang vom Markt Kilb.

Im Rahmen des Bezirksfeuerwehrtages am 20. Juli 1879 in Kilb spendete Gutsbesitzer Maja eine Fahne, die am 21. Juli 1879 unter "großer Feierlichkeiten" geweiht wurde; Fahnenpatin war Frau Anna Maja.

1880 bedrängte man die Gemeindeverwaltung um Errichtung einer Telefonverbindung mit Mank, die etwa um die Jahrhundertwende Wirklichkeit wurde; auch nach Hürm wurde eine solche gebaut. Sie diente vorwiegend der Benachrichtigung im Brand- oder sonstigen Unglücksfalle. Bereits 1907 mussten die Leitungen wegen schlechten Bauzustandes wieder aufgelassen werden.

Der lang gehegte Wunsch nach einer Schubleiter samt Karren konnte erfüllt werden und Mitte 1896 erhielten der Schmiedemeister Forster und der Wagnermeister Schweighofer auf Grund ihrer schriftlichen Anbote den Auftrag zum Bau eines Mannschaftswagens.

Am 18. Oktober 1908 erfolgte die feierliche Einweihung des neu erbauten Feuerlöschgerätehauses, damals Jubiläumsspritzenhaus genannt.

 

1900 bis 1918

1912 erfolgte der Ankauf der ersten Benzinmotor-Spritze im ganzen Bezirksverband.

Verursacht durch die Zeit des 1. Weltkrieges werden die Aufzeichnungen immer spärlicher. Trotzdem ist ihnen zu entnehmen, dass die Feuerwehrwehr Kilb nach wie vor voll Einsatzfähig war.

 

1919 bis 1938

Bald nach Ende des 1. Weltkrieges begann wieder rege Tätigkeit in der Feuerwehr Kilb. Für eine ausreichende Wasserbeschaffung in den Ortschaften des Löschrayons intervenierte man im Gemeindeamte. Herr Leopold Mörth spendete einen Schlauchwagen. Ausstattung und Organisation der Wehr erforderten neuerlich ein besonderes Augenmerk. Die erste Generalversammlung nach dem Kriege am 2. März 1919 galt vorerst dem Gedenken an jene Kameraden, welche aus dem Völkerringen nicht mehr heimkehrten.

1922 wurde der Ankauf einer vierrädrigen Benzin-Motorspritze Größe IV, 3.5 PS, mit kompletten Zubehör um 110 Millionen Kronen (ca. ATS 11.000 = ca. € 800,--) von der Firma Rosenbauer, Linz geplant. Am 29. November 1925 fand die Übernahmsprobe statt. Eine 140 m lange Schlauchlinie wurde am Turm hochgezogen bis zur runden Öffnung oberhalb des Zifferblattes. Der Wasserstrahl überragte noch weit das Turmkreuz.

1925 erfolgte der Ankauf einer Steigleiter (eine Magirusleiter) von der Firma Rosenbauer.

1932 wurde der Bau des 26 m hohen jetzigen Schlauch- und Aussichtsturmes sowie der Ankauf der Sirene, getätigt.

Am 3. Mai 1935 wurde eine Tragkraftspritze Typ R 50 (18 PS) um ATS 3.900,-- (ca. € 283,--) von der Firma Rosenbauer erworben.

Am 23. Jänner 1938 wurde ein gebrauchtes sogenanntes Schnelllastauto um 2.667 RM (Reichsmark) angekauft.

 

1939 bis 1958

Am 27. November 1939 trat das alte Feuerwehrgesetz außer Kraft und damit war die rechtliche Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr Kilb vollzogen.

Die Teilnahme an kirchlichen Anlässen wurde untersagt, denn die Feuerwehr war nun Schutzmannschaft und als solche der Polizei unterstellt.

Ab 1. September 1939 gab es Krieg. Ständig mussten nun Kameraden zur Wehrmacht einrücken, sodass damals kaum 2 Gruppen üben konnten. Häufig gab es Fliegeralarm.

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht. Bereits für 10. Juni 1945 berief Wehrführer Anton Walter eine Vollversammlung der provisorischen Feuerwehr Kilb ein.

Hievon Auszüge aus dem Protokoll:
Die Kilber Wehr musste während der Besetzung zweimal das Gerätehaus räumen. Im ersten Falle wurde ein russisches Militärgericht untergebracht, dann später ein Verpflegsmagazin. In der Folge mussten alle Geräte, Monturen, Werkzeuge in Privathäusern untergebracht werden. Unter anderem waren neben Ausrüstungsgegenständen auch der Verlust des Rüst- und Mannschaftswagen Type Steyr 40 und die neueste Motorkraftspritze TS 8 zu verzeichnen gewesen.

Der zwingende Wunsch nach einem Auto (LKW) zum raschen Transport von Mannschaft und Geräten wurde verwirklicht. Das Protokoll hiezu lautet: Am 20. Juli 1948 wurde von der Firma Negrelli aus Wien der Wagen (LKW) vorgeführt und nach einer gut bestandenen Probefahrt über Petersberg – Handlhof mit dem Kaufpreis von ATS 8.500,-- (ca. € 618,--) gekauft.

Weiters wurde um diese Zeit eine Motorspritze der Type RW 80 von der Firma Rosenbauer um ATS 11.438,-- (ca. € 831,--) erstanden.

Am 6. August 1949 meldet Kommandant Rührnessel der Vollversammlung den Ankauf eines LKW der Marke Dogde Canada Ford um ATS 3.750,-- (ca. € 273,--).

1951 - Die beiden Autos der Wehr (LKW von der Firma Negrelli und der als UNNRA-Wagen bezeichnete Dogde Canada Ford) wiesen Mängel auf und waren nicht mehr voll einsatztauglich.

1954 wurde ein gebrauchter Opel Blitz, welcher heute noch im Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Kilb ist, angekauft.

 

1959 bis 1985

Am 21. Juli 1959 verursachte ein Hochwasser im Ort Kilb einen Schaden von über 3 Millionen Schilling (ca. € 218.000,--). Innerhalb kurzer Zeit erreichte die Flut bei der Raiffeisenkasse eine Höhe von 1,90 m, gemessen vom Straßenniveau. Dieser Schadensfall erforderte von den Männern der Freiwilligen Feuerwehr Kilb unermüdlichen und tagelangen Einsatz.

1963 wurde ein Tanklöschfahrzeug 2000 der Marke Steyr 480 zum Preis von ATS 350.000,-- (ca. € 25.435,--) angekauft.

1966 wurde das erste Kommandofahrzeug angekauft.

1967 erfolgte eine Erweiterung des Gerätehauses.

1968 wurde eine neue Fahne angekauft.

1975 wurde ein Rüstfahrzeug der Marke Mercedes Unimog Type 416, mit 125 PS. zum Preis von ATS 850.000,-- (ca. € 61.772,--) angeschafft.

1983 wurde ein Tanklöschfahrzeug 2000 der Marke Steyr 690 angeschafft. Das alte TLF 2000 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Kettenreith.

1984 wurde ein weiterer Zubau des Gerätehauses samt Schulungsraum fertig gestellt.

 

ab 1986

1986 wurde ein neues Kommandofahrzeug (VW Bus Type 253 Allrad) samt Anhänger angekauft.

1990 wurde ein Mannschaftstransportfahrzeug (VW Bus Type 255 Allrad) angekauft.

Im Juni 1993 wurde der Schlauchturm renoviert. Weiters wurde am 11. November 1993 eine elektronische Sirene mit Sprachdurchsage am Dach des Schlauchturmes montiert. Es war dies die erste Sirene dieser Bauart in Niederösterreich.

Anfang 2000 wurde Rosenbauer-BMW-Tragkraftspritze Typ Fox angekauft.

Am 14. Juli 2000 wurden 40 Einsatzschutzjacken gekauft.

Am 1. Februar 2001 trat Anna-Maria Köberl der Feuerwehrjugend der Freiwilligen Feuerwehr Kilb bei. Sie ist somit das erste weibliche Mitglied, sieht man vom 2. Weltkrieg ab, der Freiwilligen Feuerwehr Kilb.

Seit Mai 2001 ist die Freiwillige Feuerwehr Kilb mit einer Homepage im Internet vertreten.

Im Dezember 2002 wurde ein neues Rüstlöschfahrzeug 2000 von der Fa. Rosenbauer geliefert.

 

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